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Datenintegration und -transformation — Die Vorteile und Prozessabläufe

Datenintegration Titelbild

Inhaltsverzeichnis

Bei ETL-Prozessen handelt es sich um eine Methode aus der Informatik, die aus mehreren Einzelschritten besteht. Damit können Daten aus unterschiedlichen Quellen zusammengetragen werden, wobei es keine Rolle spielt, ob es sich um interne oder externe Quellsysteme handelt. Hieraus ergeben sich für Sie als Unternehmen und Selbstständiger eine Reihe von Vorteilen, denn vom Warehouse Controlling bis hin zum Vertrieb profitieren Sie von einem effizienten Data Warehouse.

Was sind ETL-Prozesse?

Bei ETL (Extrahieren, Transformieren und Laden) handelt es sich um einen Prozess zur Datenintegration und -transformation. Die Datenintegration ist hierbei ein zentraler Prozess für Unternehmen jeder Art, da Daten aus unterschiedlichen Quellen in einer einheitlichen Ansicht zusammengeführt werden. Dies ermöglicht eine umfassende Analyse und effiziente Verwaltung der Zieldatenbank, dem Data Warehouse. Hierbei handelt es sich um eine Software, bei der große Mengen aus unterschiedlichen Datenquellen zusammengeführt und dauerhaft gespeichert werden.

Datentransformationen sind hingegen Prozesse, bei denen Datenbanken in verschiedene Formate umgewandelt werden. Zentrale Aspekte sind hierbei z. B. Verwaltungsaufgaben bezüglich der Daten und Data Warehouses.

ETL-Prozesse und ihre Bedeutung in der Datenverwaltung

ETL umfasst die Bereiche der Datenintegration und -transformation sowie das Laden von Daten aus den Quellen. Dadurch kann ETL als ein Herzstück für Ihre Datenbank und Ihre IT-Infrastruktur angesehen werden. Denn wenn die Datenquellen reibungslos durch das Data Warehouse fließen, ergibt sich ein einheitlicher und nützlicher Überblick über Ihre Daten. Dadurch können Sie für Ihr Unternehmen grundsätzlich schnellere und bessere Entscheidungen treffen. Aus dieser Multifunktionalität leitet sich die Namensgebung für ETL ab, das für die Prozesse Extraktion, Transformieren und Laden steht.
Das grundsätzliche Ziel von ETL ist es, Daten durch das Extrahieren und die Umwandlung aus verschiedenen Datenquellen konsistent zu machen. Die Zieldatenbank können Sie beliebig auswählen, doch Unternehmen nutzen ETL häufig für Data Warehouses.

ETL-Prozessphasen: eine Übersicht

Im Kontext der Datenintegration und Business Intelligence nimmt ETL eine bedeutende Rolle ein. Sobald Sie für z. B. Ihr Unternehmen Zugriff auf verschiedene Datenquellen benötigen, empfiehlt sich die Implementierung von ETL-Prozessen. Darauf aufbauend können Sie mit der Business Intelligence fundierte Management-Entscheidungen treffen. Im gleichen Zusammenhang lassen sich große Datenbanken durch die Zusammenführung in Data Warehouses für Ihr Unternehmen zentralisieren. Jede einzelne Phase eines Prozesses in ETL ist für diese optimierte Nutzung von Datenquellen essenziell.

E wie Extract: die Extraktion aus verschiedenen Datenquellen

Als modernes Unternehmen sollten Sie sich nicht auf einen einzigen Typ von Datenquellen beschränken. Die meisten Firmen nutzen für ihre Verwaltung unterschiedliche Quellen, doch dafür ist eine geeignete Methode notwendig. Hierbei handelt es sich bei der Extraktion um den ersten wichtigen Schritt. Die Extraktion im ETL-Prozess zeichnet sich dadurch aus, dass sie sowohl auf interne als auch externe Quellsysteme zurückgreifen kann, um eine Datenbank zu erstellen. Dadurch ergibt sich eine große Vielfalt der Quellen.

Die Extraktion kann z. B. aus bereits bestehenden Datenbanken erfolgen oder Customer-Relationship-Management-Systeme (CRM-Systeme) nutzen. Zudem ist die Extraktion aus mobilen Anwendungen als Quelle möglich sowie die Nutzung von Aktivitätsprotokollen jeder Art. Für die Extraktion an sich werden im Vorfeld Prozesse für die Verbindungsarten zu den diversen Quellsystemen festgelegt. Ein wesentlicher Bestandteil hiervon stellt der Aktualisierungsrhythmus dar, wodurch sich unterschiedliche Methoden für Extraktionen ergeben.

Unterschieden wird zwischen synchronen und asynchronen Extraktionen. Während bei synchronen Extraktionen die Datenbanken im Rahmen eines fortlaufenden Prozesses aktualisiert werden, können Sie bei der asynchronen Methode individuelle Zeitfenster einplanen. Dies hat den Vorteil, dass bei den Extraktionen Ressourcen geschont werden, während die synchrone Methode einen aktuellen Stand sämtlicher Datenbanken sicherstellt. Die Implementierung einer Möglichkeit zum flexiblen Wechsel würde Ihnen somit die Nutzung beider Vorteile ermöglichen, indem beispielsweise nachts weniger Ressourcen verbraucht werden.

T wie Transform: die Umwandlung von Daten

Die Transformation ist der zweite wichtige Prozess bei ETL. In diesem Prozess werden die extrahierten Daten aus den Quellen so umgewandelt, dass diese mit der Zieldatenbank übereinstimmen. Hierbei kann die Transformation selbst wiederum in mehrere einzelne Phasen unterteilt werden.

Zunächst werden die Richtlinien der Formatierung bestimmt. Anschließend kommt es zu einer Optimierung der Datenbanken, was die Entfernung gedoppelter und falscher Daten im Warehouse umfasst. Dem schließt sich die Schlussphase an, in der passende Daten sortiert werden und eine Feinabstimmung der Datenbank mit den festgelegten Zielschemata durchgeführt wird. Sie können die Prozesse der Transformation individuell anpassen, wodurch weitere Operationen möglich sind. Daten können normalisiert werden, indem die Redundanz minimiert und die allgemeine Datenintegrität verbessert wird. Möglich wird dies, wenn Sie die vorhandenen Tabellen nochmals in kleinere Elemente aufteilen und die Beziehungen zwischen diesen neu definieren.

Ein absichtliches Denormalisieren führt hingegen absichtlich Redundanz in das System ein, wodurch die Abfrageleistung beschleunigt wird. Eine weitere bedeutsame Operation bei der Transformation sind Merges: Daten aus verschiedenen Quellen werden hier aufgrund ihrer gemeinsamen Attribute zu einem einzigen Satz kombiniert und neu ausgerichtet. Zusammengefasst wird bei der Transformation die gesamte Data aus Quellen optimiert und in der festgelegten Zieldatenbank zusammengeführt, weswegen dieser Prozess als wichtigste Phase bei ETL angesehen werden kann.

L wie Load: die Bereitstellung aller nötigen Daten

Die letzte Hauptphase der ETL-Prozesse ist das Laden der zuvor extrahierten, umgewandelten und aufbereiteten Daten. Bei diesem Prozess geschieht somit die eigentliche Integration in das Warehouse oder eine andere Zieldatenbank.

Der Speicherort der Datenquellen ist während dieses Prozesses in der Regel gesperrt, sodass es nicht zu Fehlern kommt. Es erfolgt eine physische Verschiebung der Daten und Sie können durch Protokoll- bzw. Logdateien sämtliche Änderungen dokumentieren. Dadurch haben Sie die Möglichkeit, bei Verlusten durch technische Fehler alte Datenstände wiederherzustellen.

Beim Laden gibt es, wie bei den anderen ETL-Prozessen, verschiedene Varianten. Große Datenmengen können z. B. in einem einzigen Batch geladen werden oder es wird jeder Datenstapel nacheinander in festgelegten Intervallen verarbeitet. Des Weiteren gibt es selektive Methoden wie das inkrementelle Loading, bei dem ausschließlich neue oder abgeänderte Datensätze geladen werden. Dadurch können Sie den Aufwand bei der Verarbeitung auf ein Minimum reduzieren. Wenn Sie sich des Weiteren eine möglichst schnelle Methode wünschen, können Datensätze mit Streaming nahezu in Echtzeit geladen werden. Ein typisches Beispiel hierfür sind Echtzeit-Analyse-Dashboards.

Zwei Mitarbeitende planen eine Datenintegration
Datencode zur Datenintegration

Die Vorteile von ETL-Prozessen

ETL-Prozesse sind aufgrund ihrer vielfältigen Nutzung von Datenquellen in verschiedenen Branchen zu finden. Analysen von Markttrends, Datenverarbeitungen bei Patienten im medizinischen Bereich, Verbraucherdaten in der Energiebranche und Planungen in der Logistik sind nur einige von vielen Anwendungsfällen der ETL-Prozesse. Durch ihre Effizienz haben sie sich weitreichend etabliert.

Effizienzsteigerung bei der Datenverarbeitung

Mit der fortschreitenden Digitalisierung werden Unternehmen immer mehr mit der Verarbeitung großer Datenmengen konfrontiert. ETL-Prozesse stellen hierfür eine effiziente und verlässliche Lösung dar. Die benötigten digitalen Inhalte werden aus verschiedenen Datenquellen sinnvoll zusammengetragen und organisiert. Dadurch können die Tätigkeiten im Unternehmen zielgerichtet, übersichtlich und ohne Verzögerungen durch organisatorischen Aufwand durchgeführt werden. Außerdem ergibt sich ein Wettbewerbsvorteil, da durch die effiziente Nutzung mit Business Intelligence bessere Entscheidungen zu Return on Investment (ROI) getroffen werden können. Der Datenzugriff wird verbessert, sodass Firmen stets die Informationen abrufen können, die zum jeweiligen Zeitpunkt wichtig sind.

Eine bessere Datenqualität und -zuverlässigkeit

Neben der Übersichtlichkeit wird bei ETL-Prozessen die Qualität der Datensätze selbst erhöht. Informationen aus verschiedenen Datenquellen liegen in konsistenter und bereinigter Form vor, wodurch Sie von einer einheitlichen Nutzung profitieren. Doppelte oder fehlerhafte Datensätze werden ausgesiebt bzw. angepasst, weswegen Sie allerdings auch auf die Qualität der Datenquellen achten sollten. ETL-Prozesse hängen von den Datenquellen ab, sodass es bei zu vielen ungenauen oder nicht vollständigen Datensätzen zu Fehlern im ETL-Prozess kommen kann.

Skalierbarkeit und Flexibilität bei der Datenhandhabung

Durch die Verarbeitung selbst großer Datenmengen wird grundsätzlich die Skalierbarkeit Ihrer Projekte verbessert. Zudem wird eine flexible Datenintegration geboten. Rohdaten können geladen werden und die Anforderungen der Transformation lassen sich im Anschluss später anpassen. Datenzugriffe in Echtzeit tragen zudem zu schnellen Entscheidungen bei.

Compliance und Datensicherheit

Im Unternehmenskontext werden Sie mit stark regulierten Vorschriften und Gesetzen bezüglich der Datenverarbeitung und Offenlegungspflichten konfrontiert. Auch hierfür stellt ETL eine nützliche Hilfe dar. Es lassen sich moderne Tools zur Datenherkunftsverfolgung integrieren, die nachweislich Beweise zur Einhaltung des Datenschutzes und der Datensicherheit darstellen. Sensible Informationen können des Weiteren besser versteckt werden und personenbezogene Datensätze lassen sich mit hohen Sicherheitsstandards verarbeiten.

Verschiedene Methoden je nach Anwendungsfall: ETL-Prozesse oder ELT

Bei ELT handelt es sich grundsätzlich um dasselbe Prinzip, doch die Reihenfolge der Einzelschritte erfolgt anders. Datensätze werden bei ELT bereits vor dem Transformieren geladen. Beide Varianten haben eine Vereinheitlichung der Datensätze zum Ziel und die einzelnen technischen Abläufe bleiben gleich. In der Praxis gibt es dann je nach den gewünschten Anwendungsfällen effizientere Möglichkeiten, sodass Sie Ihre Arbeiten weiter optimieren können. ELT gilt in der Regel als flexibler in der Skalierbarkeit, bietet mehr Kombinationsmöglichkeiten mit Cloud-Datentools und eignet sich besser für die Verarbeitung in Echtzeit.

So setzt SAP S/4HANA ETL-Prozesse ein

ETL-Prozesse sind ein wichtiger Aspekt des Datenmanagements im Kontext von SAP S/4HANA. Sie ermöglichen die Migration, Integration, Analyse und Qualitätssicherung von Daten aus verschiedenen Quellen und Modulen. Hier sind einige relevante Aspekte der ETL-Prozesse in dieser SAP-Lösung:

  • Datenmigration: Wenn Sie SAP S/4HANA einführen, müssen Sie Ihre bestehenden Daten aus älteren SAP-Systemen oder anderen Quellen in das neue System überführen. Dies erfordert einen ETL-Prozess, der die relevanten Daten extrahiert, in das erforderliche Format transformiert und in das S/4HANA-System lädt. Dies ist ein wichtiger Schritt, um die Kontinuität und Konsistenz Ihrer Geschäftsprozesse zu gewährleisten.
  • Datenintegration: SAP S/4HANA ist ein integriertes System, das verschiedene Geschäftsbereiche wie Finanzen, Logistik, Vertrieb und Personalwesen abdeckt. Um eine nahtlose Integration und konsistente Datenhaltung zu ermöglichen, müssen die Daten aus diesen verschiedenen Modulen extrahiert, transformiert und in einem einheitlichen Format geladen werden. ETL-Prozesse helfen dabei, diese Aufgabe zu erfüllen.
  • Reporting und Analyse: SAP S/4HANA bietet leistungsstarke Analysefunktionen, die Ihnen helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen. Um diese Funktionen zu nutzen, benötigen Sie Daten aus verschiedenen Quellen und Modulen. ETL-Prozesse spielen eine entscheidende Rolle bei der Bereitstellung von Daten für Business Intelligence (BI)-Anwendungen und Reporting. Durch die Extraktion und Transformation von Daten können Sie die relevanten Informationen für Ihre Analysezwecke erhalten.
  • Datenqualität: Die Qualität Ihrer Daten ist entscheidend für die Zuverlässigkeit Ihrer Geschäftsprozesse. ETL-Prozesse ermöglichen die Bereinigung und Anreicherung von Daten, um sicherzustellen, dass sie korrekt, aktuell und zuverlässig sind. Dies ist wichtig, um Fehler zu vermeiden und die Leistung Ihres SAP S/4HANA-Systems zu optimieren.
  • Historische Daten: Bei der Migration zu SAP S/4HANA müssen Sie auch Ihre historischen Daten berücksichtigen. Diese Daten können wertvolle Informationen über Ihre Geschäftsentwicklung enthalten. ETL-Prozesse können historische Daten aus Altsystemen extrahieren und in das neue System laden. Dies ermöglicht Ihnen, Ihre historischen Daten weiterhin zu nutzen und zu analysieren.

Wie Sie sehen können, sind ETL-Prozesse ein wesentlicher Bestandteil des Datenmanagements im Zusammenhang mit SAP S/4HANA. Sie helfen Ihnen, Ihre Daten effizient und zuverlässig zu migrieren, zu integrieren, zu analysieren und zu sichern.

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